„Was ist das mit dem Schmerz?” - ein Weiterbildungswochenende im Wendland
Matthias Franke, Chefarzt für Anästhesiologie und Intensivmedizin an der Capio Elbe-Jeetzel-Klinik in Dannenberg, sprach insbesondere über Bedeutung, Entstehung und Behandlung chronischer Schmerzen. Jede Menge Fragen hatte die Gruppe an den Fachmann!
Physiotherapeutin Stephanie Pouwels, ebenfalls von der Capio-Klinik, zeigte anhand praktischer Übungen, wie manchem Schmerz vorgebeugt werden kann, wenn die Muskulatur gekräftigt wird.
Ein Schwerpunkt des Wochenendes war die Unterstützung von Patienten, die vom Angebot "Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung" (SAPV) profitieren könnten. Der seit 2007 bestehende Rechtsanspruch (Grundlage: § 37b SGB V) richtet sich an Menschen mit "einer nicht heilbaren, fortschreitenden und weit fortgeschrittenen Erkrankung bei einer zugleich begrenzten Lebenserwartung, die eine besonders aufwändige Versorgung benötigen". Die meisten von ihnen möchten in der ihnen vertrauten häuslichen Umgebung die letzte Lebenszeit verbringen. Welche Kriterien dafür erfüllt sein müssen, darüber sprach Koordinatorin Sabine Gesekus vom SAPV-Netzwerk in Stendal, das an das dortige Ev. Hospiz angebunden ist. Sie berichtete von ihren umfangreichen Erfahrungen aus der Praxis mit der so hilfreichen SAPV-Versorgung, die sich nicht nur um die individuelle Schmerztherapie kümmert, sondern zum Beispiel auch um Therapierung von belastenden Symptomen wie Übelkeit, Luftnot, den Bereich der Appetitlosigkeit u. a..
Noch nicht alle Hausärzte wissen davon und wie sehr auch ihre eigene Arbeit bei der Betreuung ihrer schwerstkranken Patienten unterstützt und erleichtert werden könnte. Einige der Zuhörenden hatten bei ihren ehrenamtlichen Begleitungen schon selbst positive Erfahrungen mit SAPV machen können.
Dr. Hinrich Kollenrott, niedergelassener Allgemeinmediziner in Wustrow und als Palliativmediziner aktiv im Palliativ-Care-Team Lüchow-Dannenberg tätig, erläuterte, wie wichtig ihm die Kommunikation mit seinem Patienten ist, ihn anzuschauen, ihm zuzuhören und ihn ernst zu nehmen, wenn der über seinen Schmerz klagt.
Wie gut eine Handmassage tun kann oder wie es sich anfühlt, mit geschlossenen Augen wie blind durch einen Garten geführt zu werden, das probierten die HospizlerInnen gegenseitig unter Anleitung der
Krankenschwester und Vorstandsfrau Gudrun Bollow aus.
Ein dichtes, anregendes und begeisterndes Wochenende für die Ehrenamtlichen vom Hospizverein in Salzwedel!
16.06.2014